Gibt es sie überhaupt – die Stille? Was höre ich, wenn ich mich in der Stille wähne? Vogelgezwitscher. Springbrunnen in Nachbars Garten. Leises Rascheln von Blättern. Insektengesumm. In der Ferne Glockengeläut.
Selbst, wenn ich mich in einen schalldichten Raum zurückzöge, so blieben doch die Geräusche, die ich selbst verursache. Ich atme. Ich bewege mich. Ich habe vielleicht Ohrgeräusche. Am allerlautesten sind jedoch die Gedanken, die ‚Affenherde‘ in meinem Kopf. Sie ist es, die mich daran hindert zur Ruhe zu kommen, wirklich still zu werden.
Wenn es mir gelingt in der Stille anzukommen, dann bin ich zentriert, in meiner Mitte, im Gleichgewicht. Und bin ich erst im Gleichgewicht, dann stehe ich sicher mit beiden Beinen auf dem Boden und kann in Ruhe meinen Weg gehen. Dann werden die Geräusche draußen unwichtig. Dann bin ich.